Die Thematik ist ein „Spagat“ zwischen dem traditionellen Inhalt des Deponieworkshops und der Ableitung neuer Erfordernisse, die sich aus dem Denken über Ländergrenzen hinweg im Rahmen der EU ergeben. Aus grundlegenden EU-Richtlinien (RICHTLINIE 1999/31/EG vom 26. April 1999 über Abfalldeponien; RICHTLINIE 2008/98/EG vom 19.November 2008 über Abfälle) werden zwei Schwerpunktziele herausgegriffen und vertieft:

  • Das Problem der radikalen Reduzierung (oder sogar der völligen Vermeidung)  der Deponierung von Abfällen bis 2050.
  • Die Verwertung von Abfällen zum allgemein üblichen, normalen technischen und wirtschaftlichen Prozess entwickeln (Kreislaufwirtschaft).

Denkt man diese Schwerpunkte weiter, dann entstehen die unten stehenden Stichworte, die auf den ersten Blick nicht immer an „Deponien“ denken lassen.
Der Deponieworkshop sucht besonders diese Vielfalt und bittet um die Sicht der Referenten und Teilnehmer. Ziel ist die interdisziplinäre und interkulturelle Entwicklung von Methoden, Verfahren und Strategien zur Lösung von Problemen der Deponien, der Abfallbewirtschaftung, der Rohstoffnutzung, der Flächennutzung und der Nachhaltigkeit.

Abfall-Deponien:

  • Bedarf und Notwendigkeit der Schaffung neuer Deponievolumen in den jeweiligen Ländern unter Beachtung der EU-Ziele (besonders DK 0, DK 1, Erweiterung von DK-3-Deponievolumen).
  • Bau sicherer neuer Deponien verschiedener Kategorien.
  • Sicherung der Deponien im Ablagerungsbetrieb, bei der Stilllegung und bei der Nachsorge.
  • Ablagerung von bergbaulichen und ähnlichen Abfällen.

Deponieflächen und Altlastenflächen als Flächen-Ressourcen:

  • Umgang mit Deponieflächen und Altlastenflächen.
  • Erfahrungen und Potenziale bei der Nachnutzung von Deponieflächen und Altlastenflächen.
  • Bedingungen und Technologien für den Deponierückbau (Landfill mining).
  • Standorteignung von ehemaligen oder gegenwärtigen Rohstoffgewinnungsflächen für Deponien.
  • Deponie-auf-Deponie-Struktur als Flächeneinsparung.

Recycling von Abprodukten als Rohstoffressourcen:

  • Wiederverwendung von Abprodukten (Stoffe, die potenziellen Abfallcharakter haben).
  • Recyclingtechnologien und Aufbereitung.
  • Schadstoffbedingte Grenze für Wiederverwendung (Deponie als Schadstoffsenke oder Schadstoffspeicher).

Böden (Baugrund) als Ressource:

  • Kritische (schwer bebaubare) Böden als Baugrund.
  • Wiederverwendung und Einbau von gewonnenen kritischen Böden.
  • Klassifizierung und Funktionsfähigkeit bei devastierten, technogenen und urbanen Böden.
  • Verwendung von Böden als Rekultivierungsschicht und Wasserhaushaltsschicht auf Deponieabdeckungen oder auf Altlastenflächen.